Isabelle Sailer // Moderiert Entwicklung & Veränderung

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Digitalisierung: Ethik ist ein Muss. Kein Luxus.

“Shift” nennst Du den Kongress zur digitalen Ethik, den Du dieses Jahr zum ersten Mal Ende Februar lancierst. Was genau möchtest Du verschieben mit der “Shift”?

Der Name “Shift” leitet sich von meinem Wunsch ab, der Konferenz einen einprägsamen Namen zu verleiten. Ich mag den Namen und er deckt sich mit jenem meiner Firma: “Shifting Society AG”. Die “Shift” soll Gedanken und Meinungen rund um die Frage nach der digitalen Ethik in Bewegung bringen. Zudem ist die Digitalisierung an sich ja bereits eine Verschiebung, ein Shift. Geplant ist, dass wir den Kongress einmal pro Jahr durchführen. Jetzt am 28. Februar 2019 fällt der Startschuss zur Erstaustragung. Ich freue mich sehr darauf.

Ich freue mich auch und bin gespannt. Dennoch erlaube ich mir die kritische Frage: Gibt es nicht schon genug Events? Ich könnte gefühlt jeden Tag einem Kongress beiwohnen - hätte ich genug Geld und Zeit….

Das stimmt schon. Es gibt viele gute Events, was einem Bedürfnis entspricht, denn Menschen sind soziale Wesen. Abhängig vom Job und den persönlichen Interessen entscheidet dann jeder für sich, welche Events es sich zu besuchen lohnt. Das hast Du mit Deiner Shift-Anmeldung ja offensichtlich auch gemacht :-)

Eine Konferenz zu Digitaler Ethik gab es in der Schweiz bisher noch nicht. Auch deshalb haben sich innerhalb kurzer Zeit erfreulich viele Personen für die Shift 2019 angemeldet, was mich ausserordentlich freut.

Wie kommst Du auf dieses Thema?

Digitalisierung verstehe ich als laufenden und unaufhaltsamen Prozess. Als Einzelner sowie als Bürger dieser Gesellschaft sind wir Teil dieser Entwicklung. Wir müssen uns die Frage stellen: “Was wollen wir? Was wollen wir nicht?”.

Das tönt viel versprechend. Werden die TeilnehmerInnen der Shift eine Antwort auf diese zwei Kernfragen erhalten?

Die Antwort darauf liegt wohl in jedem von uns selber und fällt bestimmt sehr individuell aus. Wichtig ist, dass wir uns die Fragen stellen und anfangen Antworten auszuloten und zu diskutieren. Dafür ist die Shift da. Hier möchte ich mit meinem Team eine Rolle spielen.

Dann lass uns Mal konkret werden. Welche Diskussionen sollen denn an der Shift geführt werden? Welche Themen stellst Du mit der Auswahl Deiner ReferentInnen ins Zentrum?

Gerne! Eine grosse Frage, die viele von uns bewegt: “Was genau passiert mit meinen Daten?”. Daten, welche ich beim Einkauf, beim Bewerten von Produkten, beim digitalen interagieren mit Maschinen oder Menschen auf unterschiedlichsten Plattformen preisgebe? An der Shift lasse ich ExpertInnen aus der Praxis und aus der Wissenschaft zu Wort kommen, die uns etwas hinter die Kulissen schauen lassen und gleichzeitig Fragen nach der Ethik zulassen.

Ethik und Digitalisierung? Wie spielt das zusammen? Die Shift 2019 wills wissen und lanciert den ersten Schweizer Kongress zum Thema.

Cornelia Diethelm, im Gespräch mit Isabelle Sailer, D_Break, Januar 2019

Dir ist es in kurzer Zeit gelungen, hochkarätige ReferentInnen und mit Patrizia Laeri eine Top Moderatorin zu engagieren. Das Thema kommt also an?

Ja! Und wie! Um die Frage der Ethik in der Digitalisierung kommen wir nicht herum. Sie ist gleichzustellen mit der Frage der Nachhaltigkeit in anderen Bereichen unseres Alltags. Der Mensch steht im Zentrum, und damit die Frage nach Werten und Ethik. Dieser Diskurs ist ein Muss! Kein Luxus.

Als Dach für die Shift hast Du das Centre for Digital Responsibility (CDR) gegründet. Die Shift ist quasi das erste Produkt, das daraus resultiert.

Genau. Mit dem CDR habe ich einen Think Tank ins Leben gerufen, der sich ethischen Fragen im Rahmen der Digitalisierung stellen wird. Das Thema steht ja noch ganz am Anfang. Das Community-Building ist hier auch ein Thema. Die Shift eignet sich hervorragend dafür und ich freue mich sehr darauf, viele der Themen-Treiberinnen und Treiber in der Schweiz am Kongress persönlich kennen zu lernen.

 

© - Autorin: www.isabelle-sailer.ch